Archiv „Ghettoknacker“ 1981 bis 1983

Redaktionsgruppe

Anfang der 80er Jahre arbeitete eine kleine Gruppe Engagierter zusammen. Sie bildeten die Redaktion des „Ghettoknacker – Zeitung gegen Ausgliederung und Isolation Behinderter für den Raum Tübingen, Reutlingen und Stuttgart“.

Mit dabei waren auch etliche Mitglieder des CeBeeF/Club für Behinderte und ihre Freunde in Tübingen und Umgebung.

Vorwort zur ersten Ausgabe

Im Vorwort zur ersten Ausgabe ist nachzulesen:

„Wir Mitglieder des Redaktionskollektivs sind – behindert und nichtbehindert – betroffen. Betroffen sind die Behinderten aufgrund ihrer eigenen Erfahrung mit der Behinderung; betroffen sind auch die Nichtbehinderten unter uns aufgrund gesellschaftlicher Normen, die auch sie weitgehend behindern, menschenwürdig zu leben. Auch sind wir betroffen von der Art, wie „höheren Orts“ mit behinderten Menschen umgegangen wird – und nicht nur mit ihnen.

Von dieser Zeitung sollen sich Behinderte angesprochen fühlen; egal, ob sie arbeitslos oder berufstätig sind, ob sie in der „freien Wirtschaft“ oder in einer Werkstatt für Behinderte (WfB) arbeiten, ob sie in einem Heim, bei ihren Eltern oder allein wohnen. Es sei denn, sie halten die Situation Behinderter in unserer Gesellschaft nicht für verbesserungsbedürftig und sind der Ansicht, daß sich nichts zu ändern braucht.

Wir machen diese Zeitung, weil wir glauben, etwas sagen zu müssen und wir der Ansicht sind, daß in der bürgerlichen Presse oft nur ungenügend oder gar nicht darüber berichtet wird, was sich

hinter dem Vorhang sogenannter „wohltätiger“ Vereine und Institutionen abspielt.

......

Es sollen damit auch Nichtbehinderte angesprochen werden, die sich in ihrer

Arbeit in Behinderteneinrichtungen nicht wohlfühlen; die in der Ausbildung zu einem Rehabilitationsberuf (z.B. Sozialarbeiter, Therapeut, Sonderschullehrer, Orthopäde) sind; die in einem Club oder auf einer Freizeit mitmachen oder mitgemacht haben; und diejenigen, die mal so aus Neugierde diese Zeitung lesen.

Den Leser erwartet ein Inhalt, der nicht ausgewogen und neutral ist, sondern engagiert und parteiisch für eine Gesellschaft eintritt, in der der Mensch um seiner selbst willen anerkannt wird und nicht nach seiner „wirtschaftlichen Verwertbarkeit“ beurteilt wird. Und für eine Gesellschaft, die Behinderte nicht in Sondereinrichtungen abschiebt.

Online lesen

Bis 1983 erschienen 10 Ausgaben des Ghettoknacker mit verschiedenen Schwerpunktthemen: Sondereinrichtungen, demokratische Psychiatrie- und Behindertenbewegung in Italien, Abrüstung, Euthanasie-Verbrechen im Nationalsozialismus, Sonderkindergärten, Schule, Sexualität, ...

Die Auflage bewegte sich zwischen 1.300 und 2.500 Exemplaren.

Jetzt stehen alle Ausgaben als Archiv online zur Verfügung.

Wir danken dem Stadtarchiv der Universitätsstadt Tübingen sowie dem Archiv der Behindertenbewegung in Marburg für die freundliche Unterstützung!

TIPP: Mehr Einlicke in die deutsche Behindertenbewegung erhalten Sie im Archiv der Behindertenbewegung.

Viel Spaß beim Stöbern!

Deckblatt Ghettoknacker 1-1981

Ghettoknacker 1-1981

 

Deckblatt Ghettoknacker  2-1981

Ghettoknacker 2-1981

 

Deckblatt Ghettoknacker 3-1981

Ghettoknacker 3-1981

 

Deckblatt Ghettoknacker 4-1981

Ghettoknacker 4-1981

 

Deckblatt Ghettoknacker 5-1982

Ghettoknacker 5-1982

 

Deckblatt Ghettoknacker 6-1982

Ghettoknacker 6-1982

 

Deckblatt Ghettoknacker 7-1982

Ghettoknacker 7-1982

 

Deckblatt Ghettoknacker 8+9-1983

Ghettoknacker 8+9-1983

 

Deckblatt Ghettoknacker 10-1983

Ghettoknacker 10-1983

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